Was Sie schon immer über hormonelle Verhütung wissen wollten

Als Spezialisten für hormonelle Verhütungsmittel bekommen wir oft Fragen gestellt. Die häufigsten haben wir nachfolgend beantwortet.

Welche Pille passt zu mir?

Welche Pille für Sie die richtige ist, sollten Sie in einem ausführlichen Gespräch mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt erörtern. Neben Ihren eigenen Präferenzen gilt es dabei sowohl eventuelle Gegenanzeigen als auch mögliche Zusatznutzen zur berücksichtigen. Deshalb sollte Ihr Arzt möglichst viel über Sie wissen. Damit bei Ihrem Beratungsgespräch keine wichtigen Fakten vergessen werden, lohnt es sich, vorher Notizen zu machen. Eine gute Hilfe ist dabei der Fragebogen, wie Sie ihn zum Beispiel hier finden. Oder gelangen Sie hier zum Schnelltest.


Wie nimmt man die Mikropille (kombinierte hormonelle Verhütung mit Östrogen und Gestagen) ein?

Bei den meisten Präparaten der Mikropille wird 21 Tage lang täglich 1 Pille eingenommen. Dann folgt eine Einnahmepause von 7 Tagen. Viele Pillen-Präparate enthalten in einem Monatsstreifen für diese Zeit Tabletten ohne Wirkstoff. Diese sogenannten Placebos sind dafür da, dass die tägliche Gewohnheit, die Pille zu nehmen, nicht unterbrochen wird.

Die Pille wirkt auch während der Pillenpause oder Placeboeinnahme empfängnisverhütend. Während dessen kommt es normalerweise zu einer Blutung. Unabhängig davon, ob diese schon beendet ist oder nicht, sollte nach der 7-tägigen Pause die Einnahme mit dem nächsten Monatsstreifen fortgesetzt werden.

Theoretisch besteht der Empfängnisschutz ab dem ersten Tag der Einnahme. Beim ersten Einnahmezyklus sollte vorsichtshalber aber zusätzlich ein weiteres Verhütungsmittel eingesetzt werden (z. B. Kondom). Um eine regelmäßige Einnahme sicherzustellen, sollten die Tabletten immer zur gleichen Tageszeit eingenommen werden.

Bei Pillenpräparaten mit modifiziertem Einnahmeschema befinden sich z. B. 24 Tabletten mit Östrogen und Gestagen in konstanter Menge in jedem Monatsstreifen. Darauf folgt eine 4-tägige Pause beziehungsweise Placeboeinnahme.

Auch diese Pillenpräparate müssen jeden Tag etwa zur gleichen Zeit in der angegebenen Reihenfolge eingenommen werden. Die Monatsblutung beginnt üblicherweise 2-4 Tage nach Einnahmebeginn der wirkstofffreien Pillen oder nach Einsetzen der Einnahmepause und kann bis zur Einnahme des nächsten Monatsstreifens andauern.

Die Pilleneinnahme im Langzyklus kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn Beschwerden im Zusammenhang mit der Menstruation vorliegen (z.B. Schmerzen). Beim Langzyklus wird die Mikropille durchgängig ohne Pause eingenommen. Eventuell vorhandene wirkstofffreie Pillen werden weggelassen. Die Monatsblutung bleibt bei dieser Art der Anwendung aus. Wenn Zwischenblutungen auftreten, kann eine 7-tägige Pillenpause eingelegt werden, während der dann eine normale Blutung auftritt. Manche Experten empfehlen außerdem regelmäßig eine Pillenpause zu machen (z.B. alle 90 Tage oder 1 x im Jahr). Soweit dies heute bekannt ist, ist die Anwendung der Pille im Langzyklus mindestens genauso sicher und verträglich wie die anderen Einnahmeschemata. Allerdings ist nicht jedes Präparat für den Langzyklus geeignet. Sie sollten daher nicht einfach auf eigene Faust Ihre gewohnte Pille im Langzyklus anzuwenden, sondern dies zuvor mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt besprechen.


Sicherheitsfenster
Sollte die Einnahme vergessen werden, kann die Mikropille problemlos noch bis zu 12 Stunden nachträglich eingenommen werden und einen ausreichenden Verhütungsschutz gewährleisten. Wenn der Einnahmezeitpunkt um mehr als 12 Stunden überschritten wurde, ist der Konzeptionsschutz nicht mehr vollständig gewährleistet.


Wie nimmt man die Minipille ein?

Bei Minipillen befinden sich in jedem Monatsstreifen 28 Tabletten. Jede Pille enthält den gleichen Wirkstoff in gleichbleibender Menge. Die Tabletten werden durchgehend ohne Pause eingenommen. Wenn die Pille eines Monatsstreifens aufgebraucht ist, wird am nächsten Tag mit der ersten Pille des neuen Monatsstreifens begonnen.


Sicherheitsfenster
Der Verhütungsschutz verringert sich, wenn der regelmäßige Einnahmezeitpunkt nicht eingehalten wird. Dabei ist es wichtig, welchen Wirkstoff die Minipille enthält. Bei Levonorgestrel-Minipillen reduziert sich die Zuverlässigkeit, wenn die Einnahme um mehr als 3 Stunden verpasst wird. Bei Desogestrel-Minipillen reduziert sich die Zuverlässigkeit, wenn die Einnahme um mehr als 3 Stunden verpasst wird erst nach 12 Stunden verpasster Einnahme. Die vergessene Pille sollte sofort und die nächste Pille zum üblichen Zeitpunkt eingenommen werden. Eine zusätzliche Verhütung bis zum nächsten Zyklen wird empfohlen.

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